(ebenfalls mit freundlicher Genehmigung von erzaehlmirnix.wordpress.com):
– Depressionen müssen begründet und gerechtfertigt werden – vor jedem, der fragt. Traurig war schließlich jeder schonmal, also begründe gefälligst, warum das bei dir jetzt eine Krankheit sein soll – lächeln in Gesellschaft bedeutet, dass du gar nicht wirklich depressiv bist, schließlich hast du gelächeltund bist somit fröhlich – Es ist wichtig den Erwartungen der Außenwelt an einen Depressiven zu entsprechen – traurig sein in Gesellschaft bedeutet, dass du nur Aufmerksamkeit willst und du gar nicht wirklich depressiv bis – entschuldige dich für deine Depression, schließlich geht es den armen Kindern in Afrika viel schlechter, und die sind ja trotzdem nicht depressiv, wie jeder weiß – zeige dich dankbar für gute Ratschläge qualifizierter Laien, die dir erklären, wie du mit Willenskraft umgehend gesund wirst – betrachte es als persönliches Versagen, dass „den Arsch hoch kriegen und an die frische Luft gehen“ dich nicht sofort gesund macht – verzichte auf jegliche Hilfe in Form von fachlicher Unterstützung oder Medikamenten – die Errungenschaften der modernen Medizin zu ignorieren ist ein Zeichen von Stärke und Vernunft – setze Depressionen mit Schwäche gleich und gehe mit unerbittlicher Härte dagegen an – die Psyche ist dein Feind und muss bekämpft werden – verzichte auf alles, was dir gut tut – wenn du nicht trotz Depression mindestens so viel leistest wie sonst, hast du keine Belohnungen verdient – sag dir immer wieder, dass Depressionen unnormal sind und keinesfalls nachvollziehbare Reaktionen auf Belastungen – akzeptiere nicht, dass es dir schlecht geht und erlaube dir nicht, Verständnis für deine Symptome zu haben oder zu fordern – das ist reines Selbstmitleid und absolute Härte gegen sich selbst ist der einzig wahre Weg aus der Depression – Druck führt schließlich immer zu Fröhlichkeit